November 2008
Neu erschienen ist der Band: Georg
Büchner, Woyzeck. Mit einem Kommentar von Henri Poschmann. Originalausgabe
Suhrkamp BasisBibliothek 94. Erste Auflage 2008 (176 Seiten, EURO
5,00)
Der Kommentar ist auf dem aktuellen Forschungsstand neu erarbeitetet
worden. Ein Auszug daraus und das Inhaltsverzeichnis des Bandes
werden demnächst auf dieser Seite mitgeteilt.
Die unterbrochene Arbeit an der Biographie Georg Büchner in der
Reihe der Suhrkamp BasisBiographien wird fortgesetzt.
Januar 2007
In Vorbereitung: Suhrkamp BasisBiographie
Georg Büchner von Henri Poschmann (SBBio-Taschenbuch-Reihe).
September 2006
Neu erschienen: Georg Büchner: Dichtungen,
Schriften, Briefe und Dokumente. Zwei Teilbände. Herausgegeben
von Henri Poschmann unter Mitarbeit von Rosemarie Poschmann. Deutscher
Klassiker Verlag im Taschenbuch 13 Frankfurt am Main, 1. Auflage
2006 (2301 Seiten, Broschur, Euro 25,00) ISBN 978-3-618-68013-0
ISBN 3-618-68013-9 Die Ausgabe löst die Insel-Taschenbuchausgabe
von 2002 ab (seitenidentisch mit der Originalausgabe Georg Büchner,
Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente in zwei Bänden im Deutschen
Klassiker Verlag).
Januar 2006
Woyzeck in der MBA erschienen.
Es kam schlimmer als befürchtet: Die Marburger Ausgabe hat die Büchner-Demontage
nun auch an Woyzeck fortgesetzt.
Dezember 2005
Die Arbeit an der Biographie Georg Büchner
für die Reihe Suhrkamp BasisBiographien (SBBio) wird
fortgesetzt. Das Buch soll 2006 im zweiten Halbjahr erscheinen.
Dezember 2005
Auf Woyzeck fällt der Schatten eines heimtückischen
Mörders, der 1816 in der Gegend von Darmstadt einen Kumpel,
dem er 135 Gulden schuldete, massakrierte. So wollen es die Marburger
Büchner-Herausgeber Burghard Dedner und Eva-Maria Vering. Im Feuilleton
der FAZ vom 23. Dezember 2005, wo sie ihre Entdeckung des möglichen
Quellenbezugs einer Äußerlichkeit im Handlungsverlauf nach dem Mordgeschehen
ausbreiten, beschwören sie den »Schatten des Johann Philipp Schneider,
der jetzt an Woyzeck haftet«. Wer »in der Schattenwelt der Dokumente
zu Hause ist«, wie die Marburger Ermittler, konnte sicher sein,
ihm früher oder später auf die Spur zu kommen. Der Leser soll von
nun an gehalten sein, an der Stelle, wo Woyzeck versucht, sich von
den Blutflecken zu säubern, nicht nur die Reminiszenz an Macbeth
zu beachten: »gleichzeitig wird er fortan bei dieser Szene auch
Johann Philipp Schneider vor Augen haben«, so wird ihm bedeutet.
Was die Herausgeber bisher für »die noch etwas holprige Szenenfolge
eines im ersten Entwurf notierten Dramas« hielten, stellt in ihren
Augen nach der Lektüre der Dokumentation dieses ganz anderen Mordes,
»vielmehr einen Ausschnitt aus der Lebenswirklichkeit des frühen
19. Jahrhunderts dar«. In ihrer Schattenwelt der Dokumente ist ihnen
die Empfänglichkeit für ästhetische Qualitäten offenbar mehr abhanden
gekommen, als für den handwerklichen Umgang mit einem schon so vielgeschundenem
Text gut sein kann. — Das für 2006 angekündigte Erscheinen des Woyzeck
in der MBA wirft fatale Schatten voraus.
September 2005
Zur »Welturaufführung« von Büchners Schiller-Übertragung ins Hessische
hatte die Stadt Pfungstadt anläßlich von Schillers 200. Todestag
eingeladen. Aus der Einladung zur Soirée am 2. September: »…. Georg
Büchner, dessen souveräner Umgang mit Texten anderer Autoren bekannt
und umfangreich rezensiert ist, hat sich bereits als Schüler an
einer Übertragung ins Hessische versucht und Schillers Ballade Graf
Eberhard der Greiner von Wirtemberg gekonnt und phantasievoll
›umgedichtet‹. Diesen Text wollen wir – als Welturaufführung – anläßlich
unserer Schiller-Veranstaltung vorstellen.« Das Darmstädter Echo
berichtete: »Peter Brunner, Leiter der Pfungstädter Bücherei und
Motor des kulturellen Lebens in der Stadt, <paßte> Büchners
Fassung dem heute in Südhessen praktizierten Dialekt an.« Der Schauspieler
Walter Renneisen trug (offenbar mit viel Spaß) die Originalfassung
Schillers und Büchners Version vor. »Jedenfalls <überzeugte> Renneisens
Vermutung, der junge Büchner habe sich über das hohle Pathos Schillers
lustig machen wollen. Mit der Mundart setzt man sich ab vom hohen
Ton der idealistischen Epoche: So sieht es auch der Frankfurter
Literaturprofessor Ernst Metzner, der zur Uraufführung einen Vortrag
über das heimische Idiom in Büchners Familie beisteuerte. <…> ›Schiller‹,
sagt Renneisen, ›geht irgendwann nicht mehr. Büchner wird immer
gehen‹.« (echo-online.de vom 05.09.2005)
November 2004
Hoffnung auf Ruhe nach den Querelen
verspricht man sich in der Büchner-Gesellschaft nach der Ablösung
von Burghard Dedner als Vorsitzender (s. Seitenblick
15)
Juli 2004
In der Insel-Bücherei (Nr. 1260) erschien Woyzeck mit Zeichnungen
von Bernhard Heisig. Der Text folgt der kombinierten Werkfassung
unserer Büchner-Gesamtausgabe im Deutschen Klassiker Verlag (Bd.
1, Frankfurt am Main 1992).
Mai 2004
An einer Büchner-Biografie für eine neue
Taschenbuchreihe bei Suhrkamp arbeitet der Herausgeber der
zweibändigen Büchner-Gesamtausgabe des Deutschen Klassiker Verlags
und des Insel Verlags.
April 2004
„Irreparabel außer Kontrolle geraten“
ist die Situation der Marburger Büchner-Edition, stellt Alexander
Košenina in der FAZ vom 23.4.04 fest (s. Seitenblick
14). Nach Thomas Michael Mayers Ablehnung der Mitverantwortung
für den Leonce-und-Lena-Band, seinem gerichtlichem Vorgehen
gegen dessen Auslieferung, der Kündigung seines Herausgebervertrags
durch die Mainzer Akademie und seinem Rauswurf aus der von Burghard
Dedner geleiteten Büchner-Forschungsstelle der Universität Marburg
beschäftigen die beiden Begründer des umstrittenen Unternehmens
Universitätsgremien und Gerichte mit einem erbitterten Krieg gegeneinander.
März 2004
Zur „Kritik der neuen Textanordnung von
Büchners Lenz“ in der Marburger Ausgabe enthält das
Jahrbuch 2003 Forum Vormärz Forschung (S. 203-244) einen Beitrag
von Werner Weiland. Die Veröffentlichung des Beitrags im Büchner-Jahrbuch
war von dessen Herausgeber Burghard Dedner abgelehnt worden. Weiland,
der einige Jahre lang Mitarbeiter in Dedners Büchner-Forschungsstelle
war, bescheinigt seinem ehemaligem Chef: „Die Wahrnehmung anderer
Lehrmeinungen und die diskursive Auseinandersetzung mit dem Gegenteiligen
ist an der Marburger Forschungsstelle streckenweise leider kraß
unterentwickelt. So bewältigt Dedner auf nur 20 Zeilen vier Kritiker
seiner ‚hypothetische[n] Rekonstruktion’ (Poschmann, Wender, Will,
Weiland).“ (S. 241.) Die Marburger Lenz-Herausgeber spalten
den Text philologisch willkürlich in drei angeblich nicht zusammenpassende
Entwurfsansätze auf und sprechen dem gesellschaftspolitisch brisantesten
davon, der den Schluß der Erzählung bildet, als überholte Vorstufe
letztendliche Gültigkeit ab. Weiland führt diese ‚Neuerung’ nicht
nur auf die „Herausgebereitelkeit“ zurück, sich „auf Kosten des
Autors zu profilieren“ (S. 242). Hinter dem Bemühen, die ästhetische
Konsistenz der Erzählung zu dekonstruieren, sei vielmehr die Absicht
erkennbar, ihren radikal kritischen Aussagegehalt abzuschwächen.
Weilands Kritik mündet in die Perspektive einer historischen Bewertung.
Er konstatiert: „Die neuerliche Entpolitisierung des Büchner-Bilds,
die den Aufbruch von 1968 auf sich beruhen läßt und im neoliberalen
Trend liegt, erreicht mit Dedners hypothetischer Auflösung des Lenz
in heterogene Entwurfsbruchstücke einen Höhepunkt“ (S. 238).
Februar 2004
„Georg Büchner und die Moderne. Texte,
Analysen, Kommentar“, Band 3: 1980-2002, herausgegeben. von
Dietmar Goltschnigg, erschien Anfang 2004 im Erich Schmidt Verlag
- eine Fundgrube für Zeugnisse der beeindruckenden Wirkung Büchners
auf mehr als hundert Autoren der deutschsprachigen Literatur, -
aber auch ein betrüblicher Beleg für die von der Marburger Büchner-Forschungsstelle
vorgegebene Wahrnehmungsverengung. Der 780 Seiten starke Band mit
zwei Registern und einer „Bibliographie“ registriert nicht einmal
die Existenz der seit 2002 auch im Insel-Taschenbuch-Format vorliegenden
ersten abgeschlossenen Büchner-Gesamtausgabe mit Kommentar (Erstauflage1992/99).
Wie schon im ersten und zweiten Band der Dokumentation (2001/02)
bleibt der evidente Einfluß der mehrfachen einschneidend revidierten
Textgrundlagen auf die Abwandlungen des Büchner-Bilds ebenso unreflektiert
wie die steuernden, ausblendenden bis textüberschreibenden Rückwirkungen
unterschiedlicher Rezeptionsansprüche auf die Editionen. Statt die
Problematik kritisch zu berücksichtigen, erliegt Goltschnigg selbst
der Versuchung, einen höchst fragwürdigen Korrekturbedarf an einer
Stelle anzumelden, wo ein Selbstzeugnis Büchners nicht ins Konzept
paßt. Der Einleitung zum ersten Band zufolge soll Büchner in dem
nur sekundär überlieferten berühmten Brief an Gutzkow Anfang Juni
1836 (s. unsere Ausgabe Bd. 2, S. 439f.) nicht wirklich geschrieben
haben, man müsse „in socialen Dingen von einem absoluten Rechtsgrundsatz
ausgehen, die Bildung eines neuen geistigen Lebens im Volk
suchen und die abgelebte moderne Gesellschaft zum Teufel gehen lassen“.
Statt „moderne“ habe es vielmehr zu heißen „modernde“. Der negative
Akzent auf „modern“, den Goltschnigg für paradox hält, stimmt dagegen
völlig überein mit Büchners Überzeugung, daß soziale Gerechtigkeit
und „ein wahrhaft freier Zustand“ auch in der bürgerlichen Gesellschaft
nach der Machtablösung der alten Aristokratie durch den neuen „Geldaristokratismus
wie in Frankreich“ nicht zu erwarten ist (s. unsere Ausgabe Bd.2,
S. 665). Goltschniggs Dokumentation weist Büchner als „Modellfall
der Moderne“ aus. Sein apologetisches Verständnis der „Moderne“
als in sich widerspruchsloses Resultat von Fortschritt schlechthin
verkürzt dabei allerdings Büchners fundamentale Gesellschaftskritik
um ihre antikapitalistische Spitze. Die von ihm begehrte Textänderung
bringt dies eklatant auf den Punkt.
Januar 2004
Neunte Auflage des Woyzeck im itb.
Das insel taschenbuch 846 Georg Büchner, Woyzeck. Nach den Handschriften
neu hergestellt und kommentiert, erscheint in 9. Auflage.
Dezember 2003
Unter Nachträge erschienen
in editio. Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaft 17/2003:
HENRI POSCHMANN, "Auf den Prüfstand": Die Marburger Edition
von Danton's Tod und die Kritik. - RÜDIGER NUTT-KOFOTH/BODO PLACHTA,
Prüfstand und Maßstab. Eine Replik. - THOMAS MICHAEL MAYER/BURGHARD
DEDNER, Zu Henri Poschmanns Kritik an der Marburger Büchner-Ausgabe.
- HERBERT WENDER, Die >ehrlichen Leute<. Eine Anmerkung zu
den Erläuterungen der Marburger Büchnerforscher. - BURGHARD DEDNER,
Zu Herbert Wenders Miszelle über die >ehrlichen Leute<.(siehe
Seitenblick)
November/Dezember 2003
Vom Showdown zwischen den
beiden Herausgebern der Marburger Büchner-Ausgabe berichten FAZ
(Seitenblick 8) und Darmstädter Echo
(Seitenblick 9).
April 2003
Zur Kritik der bisher erschienenen Bände
der Marburger Büchner-Ausgabe (siehe Seitenblick)
wird jetzt auf der Homepage von Herbert Wender http://schiller.germanistik.uni-sb.de/buechner
eine umfassende Dokumentation bereitgestellt.
März 2003
Kein Symposium "Historisch-kritische Ausgaben.
Über Gebrauchswert und Zukunft einer wissenschaftlichen Institution":
Das von Prof. Burghard Dedner in Verbindung mit der Mainzer Akademie
der Wissenschaften für Juni 2003 geplante Vorhaben erhielt nicht
die Zustimmung der Fachgutachter der DFG und kann deshalb nicht
stattfinden, teilte Herr Dedner mit. Unter den Beiträgen war auch
ein Vortrag von mir (H. P.) über Probleme der Büchner-Edition vorgesehen.
August 2002
"Ein Glücksfall": Unter dieser
Überschrift würdigte Gunnar Kaiser in der Online-Zeitschrift
literaturkritik.de ausführlich das Erscheinen der kommentierten
Büchner-Gesamtausgabe des Deutschen Klassiker Verlags – "vollständig,
seitenidentisch und fast siebenmal preiswerter erhältlich"
– jetzt als Insel-Taschenbuch in zwei Bänden (s. Rezension
12).
Juni 2002
Jetzt erschienen als Taschenbuch. Die
kommentierte Gesamtausgabe des Deutschen Klassiker Verlags Georg
Büchner, Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente in zwei Bänden,
herausgegeben von Henri Poschmann unter Mitarbeit von Rosemarie
Poschmann, Frankfurt am Main 1992/1999, ist soeben in erster Auflage
(vollständig und seitenidentisch) im Insel Verlag nun auch im Taschenbuchformat
erschienen. Zwei Bände in Kassette, Band 1: Dichtungen, Band 2:
Schriften, Briefe, Dokumente (ISBN 3-458-06653-5), 2310 Seiten,
zum Ladenpreis von € 25,-.
Juli 2001
Unsere Ausgabe auf CD-ROM.
Im Rahmen einer Vereinbarung des Deutschen Klassiker Verlages mit
dem englischen Partnerverlag Chadwyck-Healy über die elektronische
Aufbereitung der Klassiker-Ausgaben für das Internet steht
die Produktion einer CD-Rom mit beiden Bänden der Büchner-Gesamtausgabe
vor dem Abschluß.
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